Durch unserem Wolf bin ich ja auch wieder bei Fratzenbuch angemeldet. Tummel mich dort überwiegend in TWH ( Tschechoslowakische Wolfshunde) Gruppen rum, um Informationen über diese Rasse zu erhalten und mich mit Besitzern austauschen zu können. Heute fiel mir dieser Post von Peter auf ( positiv):
Seit den Welpen von J.und L. werde ich immer wieder gefragt, wann ich den nächsten Wurf plane. Hierzu möchte ich an dieser Stelle noch einmal etwas klarstellen:
Ich bin kein Züchter von Wolfhunden und habe auch nicht vor einer zu werden. Der Wurf, bzw. die beiden Würfe im letzten Jahr waren nicht geplant. Ob ich J. noch einmal als Deckrüden hergebe, weiß ich derzeit noch nicht, aber die Chance dazu ist relativ gering.
Mich umtreiben derzeit viele Gedanken diesbezüglich. Hintergrund ist nicht, das es viele Anfeindungen gegeben hat, das ist mir völlig egal. Vielmehr geht es mir darum, ob es generell überhaupt noch ratsam ist, diese Tiere zu züchten.
Nicht, weil ich etwas gegen sie habe oder sie als gefährlich einstufen würde, nein, es geht nicht um die Tiere sondern um die Menschen.
Fast täglich bekomme ich Anfragen und einige meiner Freunde ebenso, ob ich nicht in der Lage bin den ein oder anderen noch aufzunehmen, da er angeblich Probleme bereitet. Meist handelt es sich um 1-2 jährige , manchmal(eher selten) auch um ältere Tiere. Dazu lese ich natürlich auch vermehrt, das immer mehr dieser wundervollen Tiere in Tierheimen oder anderen Institutionen landen, weil sich angeblich die Lebensumstände der Familien geändert haben oder die Hunde einfach zu extrem sind.
Und da liegt die Krux. Alle die Wolfhunde länger halten, wissen das diese Tiere anders sind als normale Hunde. In allen möglichen Foren und Gruppen in den sozialen Netzwerken wird auch immer wieder darauf hingewiesen. Aber leider gibt es immer wieder Menschen die sich mit dieser Thematik nicht oder zu wenig auseinandergesetzt haben und leider gibt es auch Züchter, denen es völlig egal ist, bei wem die Tiere landen. Es wird nicht selektiert sondern nur an den vermeintlichen Gewinn gedacht.
Viele Menschen denken eben das es genau wie jeder andere Hund überhaupt kein Problem ist solch ein Wesen bei sich aufzunehmen, da man ja schon jahrelange Erfahrung mit anderen Hunden hat. Klar, wird man nicht geboren und ist gleich Halter eines Wolfhundes und man muss, wenn man dann will, irgendwann damit anfangen. Bei den meisten „normalen“ Hunden ist das auch kein Problem, denn diese Rassen sind (gibt natürlich Ausnahmen) schon so domestiziert, das es kein wirkliches Problem darstellt.
Wolfhunde sind aber noch nicht soweit. Ihre Ursprünglichkeit, ihr Instinktgesteuertes Verhalten stellt uns immer wieder vor Dinge, die auch wir nicht mehr wirklich kennen. Auch wir sind schon zu weit weg von der „NATUR“lichen Basis.
Will man so einen Hund als Begleiter, dann muss man, aus meiner Sicht, bereit sein sich wieder mehr auf das ursprüngliche zu konzentrieren. Man muss die „Sprache“ dieser Tiere lernen wollen und das ist auch eigentlich nicht so schwer, es braucht eben nur seine Zeit und viel Interesse daran. Und genau da ist meist das Problem. Wer hat in der heutigen Zeit noch die Möglichkeit sich so intensiv damit auseinander zusetzen ? Das wird oft vergessen.
Ich habe bei den beiden Würfen insgesamt etwa 4000 Gucker bei den Inseraten gehabt, davon haben etwa 300 Kontakte stattgefunden, meist schriftlich. Von diesen 300 Kontakten waren etwa 100 persönliche Gespräche. Von diesen 100 Gesprächen blieben am Ende 18 übrig, die einen Welpen bekamen. Den anderen mußte ich absagen, weil sie aus meiner Sicht nicht bereit waren einen Wolfhund zu halten. Es gab einige verständnisvolle Menschen darunter, die wirklich eingesehen haben, das es noch zu früh ist und die Umstände im eigenen Feld nicht passten. Aber es gab auch einige mehrere, die nicht einmal Ansatzweise einsichtig waren und nur noch böse und frech reagiert haben. Klar kann ich keinem Menschen hinter den Kopf schauen und natürlich bin ich kein Hellseher, der genau weiß ob ich die Richtigen Menschen für meine Welpen ausgesucht habe, aber ich habe ernsthaft selektiert und extrem informiert. Viel schwarz gemalt und keine heile Welt vorgegaukelt.
Wenn ich allerdings sehe, wie viele dieser Tiere in den Tierheimen landen, und dort geht es ihnen schon allein aus dem Grunde nicht gut, weil die Menschen dort meist auch keine Erfahrung mit diesen Tieren haben, dann muss ich ernsthaft darüber nachdenken, ob es Sinn macht diese Tiere weiterhin zu züchten.
Deswegen bin ich im Moment der Auffassung, es muss erst einmal eine Plattform geschaffen werden, die den Interessierten genügend Möglichkeiten bietet sich umfassend mit dem Thema Wolfhund auseinander zusetzen, diejenigen die züchten wollen, sollten besser selektieren können und dafür geschult werden (oder es muss eine Art Bedingungsliste geben, die man abhaken kann) und erst einmal sollte den armen Geschöpfen in den Auffangstationen und Tierheimen geholfen werden.
Wenn das irgendwann und ich hoffe das es nicht soo lange dauert, umgesetzt ist, dann werde ich vielleicht darüber nachdenken, einmal einen Wurf zu planen oder einen meiner Rüden als Deckrüden zur Verfügung zu stellen.
Bis dahin werde ich versuchen all denen zu helfen, die Hilfe wollen und einen Teil meiner Energie dahin investieren, aufzuklären und zu informieren. ( Quelle: Peter M.)
Wenn man Tiere hat, macht man sich ja auch Gedanken. Im Normalfall. So auch ich. Ich gucke des Öfteren oft in diversen Anzeigen, um einfach mal zu gucken. Dort findet man viel Wurfankündigungen, Welpenverkäufe, Hunde alt und jung, Tierschutzhunde und viele mehr. Jedesmal frage ich mich, wo denn die ganzen Hunde hin sollen, wenn es täglich neue Anzeigen gibt!? Die Tierheime sind mittlerweile voll mit Hunden aus D und dem Ausland.
Gut, als Welpe hat so ein kleines Fellknäuel Chancen eine nette Famile zu finden, aber wie sieht es mit den älteren aus? Wer will denn einen 7-jährigen Hund aufnehmen der vielleicht schon Schlimmes erlebt hat!? Oder einen Hund, der schon zig Mal vermittelt wurde und aus verschiedenen Gründen wieder abgegeben wird!? Dann gibt es spezielle Rassen, so wie unser Wolf, der einfach extrem leidet, wenn er sein altes Rudel aufgeben muss. Den man nicht so einfach abgibt, weil mit 1-2 Jahren die ersten Machoprobleme auftreten.
Am Besten sind die Gründe, warum ein Hund weg muss! Plötzliche Allergien. Plötzliche Schwangerschaften. Ungeplante Umzüge ect. Klar, kann plötzliche eine Allergie auftreten, aber meistens stimmt es einfach nicht. Da hat sich jemand einen kleinen Familienwelpen mit riesen Pranken gekauft und plötzlich war es einen riesengroßer Bärenhund, der auch noch Gassie gehen wollte. Und nicht nur einmal die Woche, nein, gleich mindestens 3x am Tag! Stellt euch das mal vor. Sogar bei Regen! Ach und fressen will der auch noch! Und er hört überhaupt nicht. Frisst sämtliche kleine Hunde in der Nachbarschaft auf, weil sich niemand um das arme Tier erzieherisch kümmert. Es sollte ja auch ein kleiner Hund werden. Komisch, die Mutter sah schon etwas größer aus.
In Peters Bericht geht es um Wolfshunde. Wunderschöne Tiere, die nicht nur mit ihrem Aussehen trumpfen. Ihre ganze Art ist einfach toll. Wie sie schreiten, wie sie dich morgens, mittags und abends ( und zwischendurch nicht zu vergessen) mit viel Liebe abschlecken. Anknabbern. Und einfach mal auf deinem Schoss sitzen wollen. Aber trotzdem sind sie anders als Hunde. Auch wenn sie Hunde sind, gibt es Unterschiede. Viele sehen sie und denken: Wow, will ich haben! Nein, den muss ich haben! Passt noch in meine Geldbörse, a la mein Haus, mein Auto, meine Yacht,….., mein Wolf. Ja, sie haben Ähnlichkeit mit dem Canis lupus, sind aber Hunde. Mal wieder ein Modehund in Anmarsch! Ein Modehund, der sich, wenn er erwachsen wird, schnell mal ändern kann. Der klar im Kopf ist und „richtig“ erwachsen wird und nicht diese Teenieart von unseren bekannten Hunden hat. Ein Hund, der oft wieder abgegeben wird, wenn er dieses Alter erreicht hat. Und solche Menschen, wie es der Peter ist, sollte es einfach öfter geben! Was könnte er für ein Schweinegeld machen mit seinen tollen und hübschen Tieren. Nein, er macht es nicht! Dafür bekommt Peter einen Orden von mir! Das nenne ich Tierliebe!
Züchter, die vorher neue Besitzer suchen für ihre Welpen, die eventuell kommen, finde ich ok. Aber die, die erst einmal „vermehren“ und dann mal gucken, ob sie jemanden finden, davon halte ich nicht viel! Meistens wird schon gar nicht mehr geschaut, ob der Hund in die Familie passt. Warum auch? Hauptsache der Hund ist untergebracht und nebenbei bekommt man noch etwas Geld. Prima Sache! Damals als wir uns den Mottenhund ausgesucht hatten, wurde auch nicht gefragt, wo sie hinkommt, ob wir mit ihr etwas machen!? Nix. Ganz ehrlich? Ich hätte mir den Mottenhund nicht gegeben. Es ist ein Border Collie mit Aussie-Anteil. Also ein Hütehund. Sogar aus einer Arbeitslinie! Wir haben weder Schafe, noch Kühe…zum Glück sind wir aber ziemlich viel draussen und unternehmen viel, auch mit Hund. Aber wusste das die „Züchterin“? Nö.
Irgendwie ist die Menschheit ziemlich egoistisch. Ein Habenvolk mit Wegwerfmanieren. Warum müssen immer mehr Hunde ( Katzen und andere Tiere auch ) „gezüchtet“ werden? Ein Grund sagte mir mal eine Bekannte. Ihr hätte der Tierarzt dazu geraten, wegen Krebs. Oder sterilisieren lassen. Sie entschied sich für das erste. Ist ja auch ganz knuffig so 10 kleine Hundebabies im Körbchen zu haben. 7 wurden verkauft, die letzten 3 verschenkt. Danach waren es halt Unfälle. Kann ja auch mal passieren. Oft sind es Unfälle. Ganz ehrlich, ich würde abtreiben. Die Tierheime sind voll. Voller gehts schon gar nicht mehr. Dann die ganzen vielen Pflegefamilien vom Tierschutz! Zählen kann man schon lange all die Hunde nicht mehr.
Es ist aber auch toll einen Hund in der Familie zu haben, aber dann muss und sollte man sich auch im Klaren sein, das der Hund Gassi gehen muss, das er fressen will und das er viele Jahre bei einem bleiben möchte. Nicht nur bis zu den kommenden Sommerferien, nein, er möchte sogar mit in den Urlaub. Dann braucht er auch noch Pflege, nicht nur die Fellische, auch die Innere. Er will dein Partner, Kumpel, Freund und Lebensgefährte sein. Er will zur Familie gehören. Und nicht irgendwo in der hintersten Ecke vom Zwinger liegen, den man ans andere Ende des Gartens aufgebaut hat.
Und dann sollte man sich vor der Anschaffung auch ein wenig mit dem Hund befassen. Es reicht einfach nicht aus, das man mal einen gestreichelt hat. Es gibt tolle Sachbücher oder Ratgeberbücher über Hunde, Freunde/Hundebesitzer fragen und Züchter ausquetschen.
Liebe Züchter, ich weiss, die meisten züchten aus Leidenschaft zu ihren Hunden, ihre Rasse weiter, aber gönnt euren Hündinnen doch mal eine Pause. Informiert euch vorher, wer einen Welpen nimmt. Und fragt die zukünfigen Besitzer, wo der Hund hinkommt. Nimmt euch die Zeit auch mal bei ihnen vorbei zu gucken!
Danke Peter, das ich deinen Text benutzen durfte!
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